Aschenbecher am Bullensee - Umwelt schützen, Waldbrandgefahr vorbeugen

Sünje Loës und Stefan Klingbeil

Rund um den Bullensee sind Mülleimer verteilt, doch für Raucher:innen gibt es keine Entsorgungsmöglichkeit. Wir regen an, dass die zuständigen Behörden dies ändern, und schlagen eine pragmatische Lösung vor: Die Installation von Aschenbechern an möglichst vielen Bänken rund um den Bullensee.

Vergangene Woche wurde die Broschüre "Hinweise für einen schonenden Umgang mit dem Bullensee und der Landschaft" vorgestellt. Darin finden sich Hinweise zum Verhalten im Naherholungs- und Naturschutzgebiet des Bullensees wieder. Doch der Umgang mit aufgerauchten Zigaretten wird nicht explizit erwähnt. Das finden wir unglücklich, denn der Bedarf ist seit Jahren gegeben, wie uns Anwohner:innen der Bullenseesiedlung immer wieder berichten.

Zwar sollte es selbstverständlich sein, aufgerauchte Zigaretten entsprechend zu entsorgen, aber wohin, wenn keine Entsorgungsmöglichkeiten vorhanden sind? Dann wird die Kippe auch mal auf dem Boden zerdrückt und liegen gelassen. Was gebraucht wird, ist ein positiver Anreiz.

Nach der Landschaftsschutzverordnung besteht kein generelles Rauchverbot am Bullensee, aber das Niedersächsische Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung (NWaldLG) schreibt vor: "In Wald, Moor und Heide sowie in gefährlicher Nähe davon ist es verboten, in der Zeit vom 1. März bis zum 31. Oktober Feuer anzuzünden oder zu rauchen." (§ 35 Schutz vor Brandgefahren, ersten Absatz).

Warum sollte es also Mülleimer für Zigaretten geben, wenn doch ein zeitliches Rauchverbot um den Bullensee besteht? Eben, weil dennoch geraucht wird. Verbote werden Besucher:innen des Bullensees nicht davon abhalten. Sie ständig zu kontrollieren, spränge den Rahmen für Ordnungshüter:innen. Es ist ein Dilemma, für das wir Linke eine pragmatische Lösung von außen einbringen.

Das Zigarrettenreste rund um Bänke verteilt sind, in den Wald geweht werden und über lange Zeit zersetzt werden, kann damit durchaus vermieden werden. Zudem stellen nicht richtig entsorgte Kippen ein nicht unerhebliches Brandrisiko dar. Schnell wird aus einer noch glimmenden Zigarette ein ausgewachsener Brand. Angesichts der trockenen Sommer, der vergangenen drei Jahre, scheint es um so dringender hier endlich entsprechend vorzusorgen. Die Aufstellung geeigneter Behälter würde das Risiko des Funkenflugs um ein vielfaches reduzieren.