Mietsteigerungen im Landkreis alarmierend

Die Mieten im Landkreis Rotenburg (Wümme) sind im letzten Jahrzehnt stark angestiegen. Laut der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Victor Perli (DIE LINKE) haben sich die durchschnittlichen Kaltmieten für angebotene Mietwohnungen seit 2010 um 35 % verteuert. Demnach mussten Wohnungssuchende im letzten Jahr 7,04 Euro pro Quadratmeter zahlen, im Jahr 2010 waren es dagegen nur 5,21 Euro. Die jährliche Preissteigerung beträgt im Durchschnitt 3,1% und liegt damit deutlich über der Steigerung von Löhnen, Renten und der Inflationsrate. „Die Politik darf nicht zuschauen, wenn Mieter einen immer größeren Anteil von den Einkommen für ihre Wohnung ausgeben müssen. Es braucht wirksame Maßnahmen, um bezahlbaren Wohnraum für alle zu sichern“, so Perli. Er kritisiert, dass SPD und CDU damit gescheitert seien, mit ihrer zahnlosen „Mietpreisbremse“ den Trend drastisch steigender Mieten zu stoppen.
 
Stefan Klingbeil, Kreisvorsitzende und Landratskandidat, beklagt, dass die Mieten auch im Corona-Jahr gestiegen sind. „Steigende Mieten sind jetzt besonders hart. Viele sind von Kurzarbeit, Erwerbslosigkeit oder ausbleibenden Aufträgen betroffen oder betroffen gewesen. Neben einem bundesweiten Mietendeckel müssen unser Kreis und die Landesregierung die öffentliche und gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften stärken. Sie können langfristig für sozialen und bezahlbaren Wohnraum sorgen, weil sie im Unterschied zu Immobilienkonzernen keine Traumrenditen für die Anleger erzielen müssen.“

Auch für die Mittelschicht sind Belastungen spürbar. „Die bisherige konservative Leitung des Landkreises, hat beispielsweise der Kreisstadt Bauland verwehrt, der dringend benötigt wird. Jetzt warten hunderte Familien noch länger auf Bauplätze. Ähnliche Szenarien spielen sich in den unterschiedlichsten Dörfern im Landkreis ab, wobei es hier vermehrt Emmisionswerte sind, die den eigenen Kindern verwehrt, im Dorf zu bauen. Diese Verhinderungspolitik entlastet eben nicht den Wohnungsmarkt, sondern verschärft ihn. So etwas macht unseren Landkreis nicht attraktiver und da hilft unterm Strich auch kein ausgemusterter Flieger der Bundeswehr. Die Unionspolitik versagt hier vor Ort und torpediert gesellschaftlich relevanten Wohnungsbau.“ so Klingbeil.