Gedenken in Hesedorf

Tanja Eichfeld

Am Tag der Befreiung, dem 08 Mai gedachten Mitglieder der Partei den Opfern des Nationalsozialismus auf verschiedenen Friedhöfen im Landkreis Rotenburg, so auch in Hesedorf.

Besonderes Augenmerk erhielten in diesem Jahr die ermordeten Säuglinge der polnischen und sowjetischen Zwangsarbeiterinnen 1943 bis 1945 auf dem Friedhof in Hesedorf. Ab 1942 zwangen die Nationalsozialisten schwangere Zwangsarbeiterinnen abzutreiben oder brachten sie in sogenannten Entbindungsanstalten. Im Bremervörder Kreiskrankenhaus soll es einen besonderen Raum, in der angeschlossenen „Ostarbeiterbaracke“ dafür gegeben haben.

Die Kinder wurden drei Wochen nach der Geburt von ihren Müttern getrennt und in die kreiseigene „Ostarbeiter-Kinderpflegestätte“ in Hesedorf gebracht. Mindestens sieben Babys sind bei der Gemeinde Hesedorf als verstorben registriert. Die Todesursache war „Vernachlässigung durch das Pflegepersonal“. Die toten Kinder wurden in einem Massengrab beigesetzt, von dem heute nichts mehr zu sehen ist.

Eine Hesedorferin beschrieb es so:“ Die Kinder der Russen, so nannte man sie hier, die liegen da hinten. Da ist aber nichts mehr, die haben da alles einfach weggemacht. Uns hat keiner gefragt, so machen die das eben...“