Personennahverkehr ist absolutes Armutszeugnis für eine Kreisstadt

Stefan Klingbeil

Ob in Fintel oder Visselhövede, die Bürgerbusse rollen wieder. In der Kreisstadt steht der Bus weiterhin still. Es erfolgt keine Genehmigung durch das Land.

Nicht die Genehmigung ist das Problem. Ursächlich ist der allgemeine Zustand des Personennahverkehrs! Ehrenamtliche, überwiegend im Rentenalter, erhalten den Nahverkehr. Es sind keine zusätzlichen Angebote, die etwas ergänzen, nein in unseren Städten sind es einzigen Beförderungsangebot. Dieser Nahverkehr ist kein öffentlicher, sondern einer der mit viel Aufwand durch Initiativen aufrecht erhalten wird.

Jetzt in einer Krise wird deutlich wer das desaströse ÖPNV-Angebot in ländlichen Kommunen aufrecht erhält: Menschen im Alter. Danke dafür! Aber richtig ist das nicht. Mobilität ist ein Menschenrecht, das meiner Meinung nach durch die öffentliche Hand vollfinanziert und betrieben werden sollte. Die Geleimten sind jetzt diejenigen Rotenburgerinnen, die auf eine Buslinie angewiesen sind, ob durch Alter, Behinderung oder einfach, weil sie gar keinen Führerschein haben (wollen). Dafür können weder die Initiatoren und Fahrerinnen des Bürgerbusses etwas, dafür ist die Stadt und das Land verantwortlich. Dann klappt es auch mit der Aufrechterhaltung in Krisenzeiten.