Schließungszeiten von Kindertagesstätten verkürzen? Erziehende in den Einrichtungen mitentscheiden lassen!

Stefan Klingbeil

Aus Rücksicht der berufstätigen Eltern, so heißt es von Konservativen, wird nun überlegt, die Schließungszeiten der Kindertagesstätten zu verkürzen.

Als ob Erziehende von den derzeitigen Einschränkungen nicht ebenfalls betroffen wären! Zu beachten ist doch wohl, dass Erzieherinnen und Erzieher auch Urlaubspläne haben. Gerade diese Berufsgruppe muss ihren Urlaub an die Schließungszeiten binden. Das ist gesetzlich sogar ziemlich fest geregelt. Allein deswegen können die Profis in den Kindertagesstätten nur im beschränkten Maße eine eigene Entscheidung über ihre Urlaubszeit nehmen und planen lange Zeit im voraus.

Jetzt könnten diese Pläne womöglich „von oben herab“ geändert werden. Ja, diese Zeiten sind besonders. Das ist bekannt. Aber so einfach darf es nicht gehen! Zumindest nicht, wenn die Erzieherinnen und Erzieher dazu nicht selbst ihr „OK“ geben und diese Entscheidung mit tragen.

Im Namen der Linkspartei fordere ich daher, dass jede Erzieherin und jeder Erzieher, die in Kindergärten und Krippen arbeiten, in diese Entscheidung eingebunden wird. Dazu möge es eine schnelle, einheitliche Umfrage in den Betrieben geben. Aus meiner Sicht müssen die Belegschaften gefragt werden und nicht nur der verkürzte Weg über die Einrichtungsleitungen gegangen werden.

Solidarität ist Zusammenhalt, der durch gemeinsame Entscheidung getragen wird. Hier in unserem Kreis haben wir diese Entscheidung in der Hand. Diese Möglichkeit könnte man nutzen, gerade in besonderen Zeiten. Gelebte Demokratie im Kleinen.