Personennahverkehr ist absolutes Armutszeugnis für eine Kreisstadt

Stefan Klingbeil

Ob in Fintel oder Visselhövede, die Bürgerbusse rollen wieder. In der Kreisstadt steht der Bus weiterhin still. Es erfolgt keine Genehmigung durch das Land.

Nicht die Genehmigung ist das Problem. Ursächlich ist der allgemeine Zustand des Personennahverkehrs! Ehrenamtliche, überwiegend im Rentenalter, erhalten den Nahverkehr. Es sind keine zusätzlichen Angebote, die etwas ergänzen, nein in unseren Städten sind es einzigen Beförderungsangebot. Dieser Nahverkehr ist kein öffentlicher, sondern einer der mit viel Aufwand durch Initiativen aufrecht erhalten wird.

Jetzt in einer Krise wird deutlich wer das desaströse ÖPNV-Angebot in ländlichen Kommunen aufrecht erhält: Menschen im Alter. Danke dafür! Aber richtig ist das nicht. Mobilität ist ein Menschenrecht, das meiner Meinung nach durch die öffentliche Hand vollfinanziert und betrieben werden sollte. Die Geleimten sind jetzt diejenigen Rotenburgerinnen, die auf eine Buslinie angewiesen sind, ob durch Alter, Behinderung oder einfach, weil sie gar keinen Führerschein haben (wollen). Dafür können weder die Initiatoren und Fahrerinnen des Bürgerbusses etwas, dafür ist die Stadt und das Land verantwortlich. Dann klappt es auch mit der Aufrechterhaltung in Krisenzeiten.

Wenn der öffentliche Nahverkehr günstig ist, lassen viele Menschen ihr Auto stehen. Das zeigen die Verkaufszahlen des 49-Euro- Tickets. Doch es könnten noch viel mehr sein. Deshalb wollen wir, dass der ÖPNV in naher Zukunft kostenfrei wird. Gleichzeitig wollen wir in den Ausbau von Bus und Bahn investieren, damit kein Dorf abgehängt ist und in den Städten niemand mehr ein eigenes Auto benötigt. Denn eins ist klar: Der zunehmende Verkehr beschleunigt den Klimawandel und schadet der Lebensqualität. Wir müssen Menschen und Güter an ihr Ziel bringen und gleichzeitig den Gesamtverkehr verringern. Das gelingt, wenn möglichst viele auf gemeinsame, öffentliche Verkehrsmittel umsteigen und wir den Gütertransport auf die Schiene verlagern. Mehr zum Thema.

Niemand darf weniger als 1.200 Euro zum Leben haben. Das ist das Mindesteinkommen, das vor Armut schützt. Erwerbslose ebenso wie Menschen in Rente. Eine eigenständige Kindergrundsicherung in Höhe von 630 Euro soll die Lebenschancen aller Kinder sichern. Wir wollen öffentliche Einrichtungen ausbauen, die allen nützen und von allen genutzt werden: gebührenfreie Bildung von der Kita bis zur Uni. Wir wollen Schwimmbäder und Bibliotheken ausbauen und Sportvereine unterstützen. Solange Lebensmittel und Energie immer teurer werden, brauchen wir ein Inflationsgeld von 125 Euro pro Haushalt und 50 Euro zusätzlich für Kinder und Partner*innen. Mehr zum Thema.

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